Auf was sollten Sie bei der Auswahl eines Mentaltrainer / Mentalcoach achten?

Die Auswahl eines Mental Trainer / Mentaltrainer / Mentalcoach gestaltet sich im sehr undurchsichtigen Dschungel des Internets sehr schwierig. Hier tauchen die verschiedensten Fragen auf, wie zum Beispiel: Was heißt Mentaltrainer? Was heißt Mentalcoach? Worin liegt der Unterschied? Mit welcher Qualität werde ich beim jeweiligen Dienstleister bedient? Welchen Mentaltrainer / Mentalcoach soll ich wählen? Etc.

Um diesen Bereich für Sie etwas durchsichtiger werden zu lassen, sollten die folgenden Zeilen dienen.

Es gibt am Weiterbildungssektor die verschiedensten Anbieter unterschiedlichster Qualitätsstandards, die es auf das Geld der weiterbildungsbegeisterten Österreicher abgesehen haben. Sie werben sogar schon mit „Fernausbildung zum Mentaltrainer“ und vermitteln den Teilnehmern auch die Möglichkeit der Arbeit als selbstständiger Unternehmer im Einzelsetting, mit dem Wissen, dass dies mit dieser Ausbildung allein nicht erlaubt ist! Der Qualitätsstandard dieser kurzen Fernausbildung ohne Praxis etc. darf von jedem Leser selbst hinterfragt und kritisch beurteilt werden.

Eines gehört für mich an dieser Stelle gleich erwähnt, dass sich in Österreich jeder Coach nennen darf. Dieser Begriff ist nicht geschützt und wird deshalb leider sehr, sehr gerne missbraucht.

Qualitätsmerkmal

Das einfachste Qualitätsmerkmal, das für Sie ein „MUSS“ bei der Auswahl eines Mentaltrainer / Mentalcoach darstellen sollte, ist die aufrechte Gewerbeberechtigung / Gewerbeschein. In Österreich ist dies das reglementierte Gewerbe zum Lebens- und Sozialberater (LSB) – psychologische Beratung. Nur dann können Sie sicher sein, dass Ihr ausgewählter Coach oder Trainer die gesetzlich erforderlichen Mindeststandards erfüllt, und bei der Bezirkshauptmannschaft oder dem Magistrat die Gewerbeberechtigung erhalten hat.

Für diese Ausbildung zum Diplom Lebens- und Sozialberater sind 5 Semester mit 584 Stunden, zusätzlich 750 Stunden fachliche Tätigkeit und 30 Stunden Einzelselbsterfahrung verpflichtend vorgeschrieben! Insgesamt umfasst die Ausbildung 1364 Stunden! Eine genaue Auflistung der erforderlichen Stundenanzahl können Sie dem Bundesgesetzblatt für die Lebens- und Sozialberater-Verordnung oder der gesamten Rechtsvorschrift für Lebens- und Sozialberatungs-Verordnung entnehmen.

Bevor die Gewerbeberechtigung erteilt wird, müssen sämtliche Zeugnisse, Bestätigungen und Unterlagen bei der Gewerbebehörde eingereicht werden. Diese werden in der Wirtschaftskammer Österreich des jeweiligen Bundeslandes von einem Gutachter auf Vollständigkeit und Richtigkeit geprüft. Erst wenn diese Prüfung positiv durchlaufen wurde, gibt die Wirtschaftskammer der Gewerbebehörde die Erlaubnis, dass dem Ansuchenden die Gewerbeberechtigung ausgestellt wird.

Ob ein Mentaltrainer oder Mentalcoach die aufrechte Gewerbeberechtigung zum Lebens- und Sozialberater (LSB) – oft auch als Lebensberater bezeichnet – besitzt, können sie im Firmen A-Z der Wirtschaftskammer Österreich nachsehen. Sollte Ihr favorisierter Mentaltrainer / Mentalcoach nicht aufgelistet sein, ist es an der Zeit, sich Gedanken über die Qualität und Berechtigung zur Ausübung der Tätigkeit als Trainer oder Coach im Einzelsetting 1:1 zu machen.

Die Webseite www.lebensberater.at ist ein Service von der Wirtschaftskammer mit seriösen Informationen.

Spannend sind auch die verschiedensten Coaching-Verbände und Coaching-Vereinigungen zu betrachten. Das sind private Vereine mit gut und wichtig klingenden Namen, welche sich zu selbst entworfenen Mindeststandards „verpflichtet“ fühlen. Es ist nicht aussagekräftig, ob ein Mitglied die erforderliche Gewerbeberechtigung besitzt.

Also lassen Sie sich durch die Mitgliedschaften von verschiedensten Verbänden oder „Association“ nicht blenden. Diese geben keine Auskunft über eine Gewerbeberechtigung. In Österreich sind ausschließlich die Bezirkshauptmannschaft/Magistrat und die Wirtschaftskammer aussagekräftig!

Ein kleiner Tipp für die Praxis: Verlangen Sie beim Erstgespräch ruhigen Gewissens den Nachweis der Gewerbeberechtigung, wenn Sie in den oben erwähnten Informationsquellen über Ihren Coach nichts gefunden haben. Seien Sie misstrauisch, das ist Ihr gutes Recht. Sie bezahlen auch sehr viel für die Dienstleistung beim Mentalcoach / Mentaltrainer. Dann darf man sich schon einen gewissen Mindeststandard erwarten.

Lassen Sie sich nicht von Fragen wie zum Beispiel „Vertrauen sie mir etwa nicht?“ oder „Ja glauben sie, dass ich das ohne Ausbildung mache?“ verunsichern und zurückdrängen.

Erkundigen Sie sich auch, ob der Mentalcoach / Mentaltrainer seine Tätigkeit hauptberuflich ausübt und somit über reichliche Erfahrung verfügt, oder ob Sie für den Coach nur einen „netten und willkommenen Zuverdienst“ darstellen!

Seien sie sich selbst so viel wert, dass sie sich nur mit dem Besten zufriedengeben! Es geht um Sie, Ihre Zukunft und Ihr Leben!

Sollten Sie den Titel „Akademischer Mentalcoach“ oder „Akad. Mentalcoach“ sehen, können Sie sicher und beruhigt sein, dass dieser Titel von der Universität Salzburg nach einem absolvierten 5-semestrigen Universitätsstudium verliehen wurde.

Alle „KollegInnen“, welche mich jetzt gerne würgen würden, fühlen sich vermutlich auf den Schlips getreten und gehören höchstwahrscheinlich jener Gruppe an, welche keine gültige Gewerbeberechtigung zum Lebens- und Sozialberater – Psychologischer Berater besitzen, aber trotzdem in diesem höchst sensiblen Bereich tätig sind. 🙂

ACHTUNG: Für unüberwindbare Wegstrecken gibt es die optimale Möglichkeit der erfolgreichen Zusammenarbeit mit Mental Training und Mental Coaching über Skype.