Einer der wichtigsten Bereiche im Leistungssport ist die Entspannung. Sowohl in der Trainingslehre, als auch im mentalen Bereich ist die Entspannungsfähigkeit eine unbedingt notwendige Grundeigenschaft. Nur so kann das gesamte Potenzial in Leistung umgesetzt werden.
In nahezu jeder Literatur der Trainingslehre stolpert man über das Prinzip zwischen Belastung und Erholung. Wenn ein Muskel immer nur belastet wird, kann die angestrebte Superkompensation, also die Weiterentwicklung, nicht stattfinden. Das Prinzip der Superkompensation besagt, dass der Körper nach einer Trainingsbelastung nicht nur die Bereitschaft zur Erbringung des gleichen Leistungsniveaus wiederherstellt, sondern im Verlauf der Erholung/Regeneration die Leistungsfähigkeit über das ursprüngliche Niveau hinaus steigert. Ohne Erholung, Entspannung und Regeneration ist dies nicht möglich. In diesem Falle ginge der Schuss nach hinten los und die Leistung nimmt ab.
Ganz genau
Entspannung in jedem Alter
genommen sollte in jeder Altersklasse, parallel zum physischen Training die Entspannung/Entspannungsfähigkeit trainiert werden. Daraus ergeben sich gleich mehrere Vorteile, auf die ich im gesamten Blog-Artikel näher eingehe.
Es wäre kontraproduktiv bis gröbst fahrlässig, ja fast schon vorsätzliches Handeln, mit jungen Sportlern jahrelang nach einem Trainingsplan zu trainieren, die persönliche Entspannung/Entspannungsfähigkeit aber nicht zu beachten.
Es stimmt mich nachdenklich bis traurig, wenn Leistungssportler zum Mentaltraining/Mentalcoaching kommen, bestimmten Leistungskadern oder Sportverbänden angehören und von unterschiedlichsten Entspannungsverfahren noch nie etwas gehört haben.
Da unterstelle ich den Verantwortlichen ganz einfach Schildbürgertum.
Solltest du dich soeben von mir persönlich angegriffen fühlen, zählst du vermutlich zu dieser Gruppe der Verantwortlichen. Denn jene Trainer/Betreuer, welche ohnehin sehr viel Wert auf die Entspannung legen und diese mit ihren Athleten auch trainieren, können sich nur in ihrem Handeln bestätigt fühlen.
Für Leistungssportler ist es immens wichtig, unterschiedliche Entspannungsverfahren kennenzulernen. So kann je nach Situation die optimale Variante durchgeführt werden.
Manchmal hat der Sportler einfach das Gefühl, dass der Körper angespannt ist, dann wird die Entspannung über den Körper herbeigeführt. Sollte der Athlet das Gefühl haben, dass eine geistige Anspannung vorhanden ist, wird über diesen Bereich entspannt.
Körperliche und geistige Anspannung finden immer parallel statt, auch wenn der Leistungssportler nur einen Teilbereich verstärkt wahrnimmt.
Es ist nicht möglich, dass ein Athlet geistig angespannt und körperlich völlig entspannt ist, auch wenn die persönliche Wahrnehmung dieses Gefühl vielleicht vermittelt.
In so einem Fall wäre auch die Körperwahrnehmung zu trainieren.
Leistungsverlust
Sehr oft hatte ich mit Leistungssportlern zu tun, wo auf den ersten Blick ein Übertraining zu sein schien. Jedoch während der Zusammenarbeit stellte sich heraus, dass der Trainingsplan prinzipiell optimal für den Athleten wäre, aber die Entspannung in den Regenerationsphasen aufgrund mangelndem Wissen und Können nicht ausreichend zustande kam.
Und genau an diesem Punkt beißt sich die Katze in den Schwanz.
Der Athlet trainiert und regeneriert aufgrund zu wenig Entspannung während der Ruhephase zu wenig. Er kommt daraufhin zu wenig regeneriert zum nächsten Training. Somit bekommt der nicht regenerierte Muskel den nächsten Trainingsreiz. Bis zum darauffolgenden Training findet wieder zu wenig Entspannung statt. Genau dieser müde Muskel erfährt den nächsten Trainingsreiz.
So geht das „Spiel“ weiter, bis der Leistungssportler sagt, dass er einfach erschöpft und müde ist. Auch im Wettkampf bleibt die gewohnte Leistung aus.
Das Grundübel liegt in diesem Fall bei der nicht ausreichenden Entspannung zwischen den Trainingsreizen. Bei optimaler Entspannungsfähigkeit würde es dieses Problem für den Leistungssportler nicht geben.
Beispiel:
Es ist kontraproduktiv, wenn während der Regenerationsphase im Trainingsplan aktiv am Hausbau (z. B. Ziegel schleppen …) mitgeholfen wird.
Immer wieder bekomme ich Kundenanfragen aus dem Leistungssport, wo Schlafprobleme beklagt werden.
Auch bei diesem Thema ist eine nicht ausreichend trainierte Eigenschaft, zusätzlich zu einigen anderen, immer die fehlende Fähigkeit zur Ruhe zu kommen, herunterfahren zu können.
Dass durch die fehlende Entspannung und Regeneration die Verletzungsanfälligkeit steigt, versteht sich für jeden Fachmann von selbst und kann in regelmäßigen Abständen in den Medien nachgelesen werden.
Ein müder Körper und ein erschöpfter Geist benötigen eine Pause. Bekommen sie diese Pause nicht, nehmen sie sich diese Pause/Auszeit in Form einer Verletzung.
Wichtig beim Thema Entspannung im Leistungssport ist, dass sich der Leistungssportler selbst aktiv entspannen kann, ohne, auf irgendwelche Hilfsmittel angewiesen zu sein.
Dazu braucht es aber auch die Bereitschaft des Athleten, dass er sich darauf einlässt. Manchmal sind auch einige Nachjustierungen notwendig. (Umgang mit Mobiltelefon, Social Media, persönliches Umfeld …)
Aus den in diesem Blog-Artikel genannten Gründen ist es für jeden Leistungssportler unbedingt notwendig, dass die Entspannungsfähigkeit ausgiebig trainiert wird und er selbst den Wechsel zwischen Anspannung und Entspannung aktiv durchführen kann, im besten Fall schon ab dem Jugendalter.
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Herzlichst
Dein Coach Michael Deutschmann, Akad. Mentalcoach