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Kann man drei Wochen ohne Smartphone leben? Für viele von uns ist diese Frage kaum vorstellbar. Nachrichten, Social Media, Musik, Kontakte – alles ist in einem Gerät gebündelt. Doch genau dieses „immer dabei“ birgt auch Gefahren: Stress, Abhängigkeit, depressive Verstimmungen.

Im Frühjahr 2025 ging der ORF mit dem Dokumentationsformat „Dok 1“ dem Thema in einem einzigartigen Experiment nach. 69 Jugendliche eines Gymnasiums in Gänserndorf verzichteten 21 Tage lang freiwillig auf ihr Smartphone – nicht nur in der Schule, sondern auch in ihrer Freizeit. Begleitet wurde das Projekt wissenschaftlich vom Anton Proksch Institut (Europas größte Suchtklinik) und der Sigmund Freud PrivatUniversität Wien.


Die zentralen Ergebnisse der Studie

Die Studienautoren Dr. Oliver Scheibenbogen, Mag. Fabian Scheck und Univ.-Prof. Dr. Michael Musalek werteten die Daten von über 200 Jugendlichen aus. Die Resultate sind bemerkenswert:

  1. Psychisches Wohlbefinden
    • Steigerung des Wohlbefindens durch den Verzicht um +30 %
    • Wirkung größer als zwei Wochen Ferien
    • Auch nach sechs Wochen noch messbar besser
  2. Depressive Symptomatik
    • Reduktion depressiver Symptome um ein Drittel (−33 %)
    • Effekt blieb stabil bis in die Nachuntersuchung
  3. Bildschirmzeit
    • Bei 25 % der Jugendlichen ging die Nutzung langfristig runter
    • Keine einzige Person erhöhte danach ihre Screen-Time
    • Abbrecher zeigten teils sogar einen „Rückfall-Effekt“ (mehr Nutzung als zuvor)
  4. Entzugserscheinungen
    • 29 % litten in der ersten Woche unter Kopfschmerzen, Schlaflosigkeit, Gereiztheit, innerer Unruhe
    • Nach einigen Tagen überwog aber der positive Effekt
  5. Neue Verhaltensweisen
    • Ein Drittel der Jugendlichen entdeckte Hobbys wieder (z. B. Sport, Lesen, Familienzeit)
    • Viele berichteten von „neuer Freiheit“ und weniger Druck, immer erreichbar sein zu müssen
  6. Problematische Nutzung
    • 63 % aller Teilnehmer:innen lagen laut Short-CIUS über dem Cut-Off für problematische Internetnutzung
    • Auch in der Kontrollgruppe zeigte sich – allein durch die Auseinandersetzung mit dem Thema – ein Rückgang

Nicht alle hielten durch

Von den 69 Teilnehmenden brachen 21 ab und griffen doch wieder zum Handy. Bei einem Teil von ihnen zeigte sich danach sogar eine verstärkte Nutzung – ein Effekt, den man auch aus der Suchtforschung kennt („Abstinenzverletzungseffekt“).


Zentrale Erkenntnisse für die Gesellschaft

  • Digital-Detox lohnt sich: Schon drei Wochen ohne Smartphone können Wohlbefinden und psychische Gesundheit messbar verbessern.
  • Jugendliche sind lernfähig: Sie erleben Entzugserscheinungen, aber auch echte Befreiungseffekte.
  • Neue Freiheit bewusst erleben: Offline-Beziehungen, Kreativität und Ruhe treten wieder stärker in den Vordergrund.
  • Prävention statt Verbot: Ziel ist nicht die Abschaffung des Smartphones, sondern ein selbstbestimmter, moderater Umgang – eingebettet in Schule, Familie und Gesellschaft.
  • Schulen als Schlüsselorte: Das Experiment könnte Modellcharakter für regelmäßige „Digital Detox Days“ haben.

Mentale Perspektive

Für meinen Mental-Blog ist die Kernbotschaft dieser Studie klar:
➡️ Wir unterschätzen, wie sehr Smartphones unser Wohlbefinden beeinflussen – und wie viel wir gewinnen können, wenn wir bewusst Pausen einlegen.

Das heißt nicht, dass wir Technologie verteufeln müssen. Es geht vielmehr um digitale Mündigkeit: Lernen, wann uns das Handy nützt – und wann es uns belastet.

Die Jugendlichen in Gänserndorf haben erlebt, dass Entzug zunächst wehtut, dann aber Freiheit schenkt. Genau darin steckt ein starkes Bild für uns alle: Glück ist oft näher, wenn wir loslassen.


Fazit: Diese Public Value Studie ist ein starkes Plädoyer für bewusste Smartphone-Pausen. Vielleicht solltest auch du dir mal überlegen: Drei Wochen ohne Handy – wärst du dabei?

Quelle: Public Value Studie 2025

Wichtige Anmerkung! Ich, Michael Deutschmann, war weder Teil dieser Studie noch habe ich mit Auftraggeber oder Durchführenden irgendeine Verbindung. Dieser Blog-Artikel wurde auf Basis der Public Value Studie verfasst, um auf dieses sehr heikle Thema aufmerksam zu machen.

 


 


Michael Deutschmann, MSc

Zert. Change-Manager, Akad. Mentalcoach & Supervisor

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Michael Deutschmann, MSc

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