Ein Impuls aus der Unternehmenswelt: Dieser Artikel richtet sich primär an Führungskräfte und Entscheider. Die hier beschriebenen Prinzipien zu Resilienz, Kommunikation und Verantwortung lassen sich jedoch oft auch auf persönliche Herausforderungen übertragen. Für mehr tiefgehende Inhalte aus der Welt der Organisations- und Führungskräfteentwicklung besuche gerne Businesstraining. Vision
Stellen Sie sich vor, Sie sitzen in einer stressigen Vorstandssitzung, E-Mails prasseln ein, und Ihr Geist wandert ständig ab. Klingt vertraut? Viele erfolgreiche Führungskräfte wie Bill Gates oder Oprah Winfrey schwören auf Achtsamkeit (Mindfulness), um klarer zu denken und besser zu führen. Eine neue Studie aus dem Jahr 2024 wirft Licht darauf, wie Achtsamkeitsmeditation konkrete Qualitäten bei Führungskräften fördert. In diesem Blog-Artikel fasse ich die wichtigsten Erkenntnisse zusammen und zeige, warum das für Ihren Alltag relevant sein könnte. Lassen Sie uns eintauchen!
Was ist Achtsamkeit und warum ist sie für Führungskräfte relevant?
Achtsamkeit stammt ursprünglich aus dem Buddhismus und wurde in den 1970er Jahren in den Westen gebracht. Heute wird sie als mentale Übung verstanden: bewusste Aufmerksamkeit auf den gegenwärtigen Moment, ohne Urteil oder Reaktion. Unternehmen wie Google oder General Mills integrieren sie in ihre Führungsprogramme, und sogar das Weltwirtschaftsforum in Davos bietet Morgenmeditationen an.
Die Studie „The mindful leader: a review of leadership qualities derived from mindfulness meditation“ von June Borge Doornich und Helen Miller Lynch analysiert 19 wissenschaftliche Arbeiten aus den Jahren 2000 bis 2021. Die Autoren kombinieren Führungs- und Neuropsychologie-Forschung, um zu zeigen, wie Meditation das Gehirn „umprogrammiert“. Das Ergebnis: Drei zentrale Qualitäten – oder „Säulen“ – entstehen durch regelmäßige Praxis. Diese Säulen basieren auf der Aktivierung des Gehirns (z. B. das Executive Control Network für bewusste Kontrolle) und helfen Führungskräften, in chaotischen Zeiten resilient zu bleiben.
Die drei Säulen der achtsamen Führungskraft
Die Studie schlägt vor, dass Achtsamkeitsmeditation – wie die Vipassana-Technik mit Fokus auf Atem und Körper – die Grundlage für diese Qualitäten bildet. Hier sind die drei Säulen im Detail:
1. Aufmerksamkeit: Im Hier und Jetzt bleiben
In einer Welt voller Ablenkungen (denken Sie an ständige Benachrichtigungen) hilft Mindfulness, die Aufmerksamkeit zu schärfen. Die Studie beschreibt zwei Aspekte:
- Absichtliche Präsenz: Führungskräfte lernen, voll präsent zu sein, ohne sofort zu reagieren oder zu urteilen. Neuropsychologisch reduziert das den „Default Mode Network“ (DMN), der für Tagträume verantwortlich ist, und aktiviert das ECN für bewusste Kontrolle.
- Nachhaltige Aufmerksamkeit: Sie können länger fokussiert bleiben, trotz Unterbrechungen, und schnell zwischen Aufgaben wechseln. Stress wird gemindert, indem das parasympathische Nervensystem (für „Ruhe und Verdauung“) gestärkt wird.
Beispiel: Eine einfache 3-Minuten-Atemmeditation (Atem beobachten, ohne zu bewerten) kann schon nach 6 Wochen spürbare Effekte haben. Führungskräfte bei Microsoft berichteten, dass sie nach der Praxis weniger von E-Mails abgelenkt waren.
2. Bewusstsein: Tiefere Einsichten gewinnen
Achtsamkeit fördert ein höheres Bewusstsein für eigene Denkmuster und Vorurteile. Die Studie hebt hervor:
- Bewusster Geist: Automatische, unterbewusste Reaktionen werden erkannt und hinterfragt. Das Gehirn wechselt vom schnellen, instinktiven Denken zu reflektierter Analyse.
- Metakognition: „Denken über das Denken“ – Führungskräfte können ihre Überzeugungen anpassen und flexibler auf Veränderungen reagieren. Das reduziert Bias und öffnet für neue Perspektiven.
Neuropsychologische Studien zeigen, dass Meditation das narrative und experientielle Selbstbewusstsein stärkt. In der Praxis bedeutet das: Statt auf Gewohnheiten zu reagieren, pausieren Sie, atmen tief und wählen eine bessere Antwort. Ideal für innovative Lösungen in unsicheren Zeiten!
3. Authentizität: Echtheit und Mitgefühl leben
Die dritte Säule macht Führungskräfte authentischer und empathischer:
- Glauben und Werte: Größeres Bewusstsein für eigene Kernüberzeugungen, gepaart mit der Flexibilität, sie zu ändern. Interozeption (Wahrnehmung körperlicher Signale) hilft, emotionale Reaktionen zu regulieren.
- Empathie und Mitgefühl: Führungskräfte werden sensibler für die Gefühle anderer, bauen transparente Beziehungen auf und handeln hilfsbereit. Der Insular Cortex im Gehirn wird aktiviert, was emotionale Intelligenz steigert.
Das führt zu vertrauensvollen Teams: Statt egozentrisch zu handeln, hören achtsame Führer zu und unterstützen andere – ein Game-Changer in der modernen Arbeitswelt.
Warum das für Sie relevant ist – und wie Sie starten können
Diese Studie zeigt: Achtsamkeit ist kein „Woo-Woo“-Trend, sondern eine wissenschaftlich fundierte Methode, um bessere Führungskräfte zu werden. In Zeiten von Unsicherheit (z. B. Digitalisierung, Krisen) helfen die drei Säulen, resilient und innovativ zu bleiben. Die Autoren betonen: Regelmäßige Meditation ist essenziell – starten Sie mit 5–10 Minuten täglich, z. B. einer Body-Scan-Übung (Körperteile scannen und Empfindungen beobachten).
Probieren Sie es aus: Setzen Sie sich bequem hin, atmen Sie tief ein und aus, und beobachten Sie Ihren Atem. Nach ein paar Wochen könnten Sie merken, wie Ihre Führungsqualitäten wachsen.
Quellen:
- Doornich, J. B., & Lynch, H. M. (2024). The mindful leader: a review of leadership qualities derived from mindfulness meditation. Frontiers in Psychology, 15, 1322507. https://doi.org/10.3389/fpsyg.2024.1322507 (Hauptquelle der Studie).
- Ehrlich, J. (2017). Mindful leadership: Focusing leaders and organizations. Organizational Dynamics, 46(4), 233–243.
- Hunter, J., & Chaskalson, M. (2013). Making the mindful leader: Cultivating skills for facing adaptive challenges. In The Wiley-Blackwell Handbook of the Psychology of Leadership, Change, and Organizational Development.
- King, E., & Badham, R. (2018). Leadership in uncertainty: The mindfulness solution. Organizational Dynamics, 48(4), 100–106.
- Rupprecht, S., et al. (2019). Mindful leader development: How leaders experience the effects of mindfulness training on leader capabilities. Frontiers in Psychology, 10, 1081.
- Stedham, Y., & Skaar, T. B. (2019). Mindfulness, trust, and leader effectiveness: A conceptual framework. Frontiers in Psychology, 10, 1588.
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Michael Deutschmann, MSc
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